(06.06.2014) Es ging um ungenutzte Potenziale von Frauen in der Neuapostolischen Kirche (NAK), 30 Zuhörer wurden erwartet. Tatsächlich stürmten rund 1.500 Menschen in die Kleine Olympiahalle und füllten den Raum bis in die letzten Reihen. So voll war es hier heute noch nie. „Das ist ja auch das richtige Thema“, kommentierte ein Ordner.
An der Podiumsdiskussion beteiligte sich neben fünf ehrenamtlichen Mitarbeitern in der NAK auch ein Vertreter der Kirchenleitung. Gert Opdenplatz, Apostel der Gebietskirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, forderte ein Konzept, das Gemeindegliedern ohne offiziellen Amtsauftrag angemessene Wertschätzung ausspricht. In Zukunft käme es verstärkt auf den Einsatz aller Gemeindemitglieder an. „Eine zunehmende ‚Nehmer-Mentalität‘ ohne Bereitschaft, sich mit eigenen Gaben einzubringen, birgt Gefahren für den Fortbestand der Gemeinden“, warnte er. Eine Beauftragung mit namentlicher Nennung vor der Gemeinde sowie ein Segensgebet am Ende des Gottesdienstes könnten schon einiges bewirken.
Dass die ehrenamtliche Tätigkeit von Frauen in der Gemeinde unerlässlich sei, darin waren sich alle Podiumsteilnehmer einig. Mit einem Augenzwinkern sagte der Gemeindevorsteher Volker Speidel über seine weiblichen Gemeindemitglieder „Ohne meine Frauen geht nichts!“ Für seine Arbeit würde er Frauen gerne auch zu Seelsorgebesuchen mitnehmen dürfen. Corina Stolz wünscht sich für ihre Arbeit als ehrenamtliche Jugendbegleiterin einen offiziellen Segen. „Dann weiß ich, Gott hat mich für diese Aufgabe ausgerüstet“, sagte sie. Eine mögliche Funktion von Frauen in der Seelsorge veranschaulichte Elke Krauss an einem eigenen Erleben. Nach einer durchlebten Fehlgeburt habe sie einen Besuch des für sie zuständigen - männlichen - Seelsorgers erhalten. „Das war gut und schön, aber der Besuch einer Schwester aus der Gemeinde war von unbeschreiblicher Qualität“, sagte sie.
„Besonders der Einsatz von Frauen wird zu einer Bereicherung der gedanklichen Ansätze führen“, meinte Opdenplatz. Er rief die Bezirksapostel und Apostel weltweit zur Unterstützung auf: „Ich wünsche mir, dass die Wünsche nicht als „Emanzengeplapper“ abgetan, sondern ernst genommen werden.“ Jean-Luc Schneider, Stammapostel und Kirchenoberhaupt der NAK, beschäftige sich viel mit dem Thema. „Da wird eine Norm kommen“, ist Opdenplatz überzeugt.
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