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Seelsorge kann helfen – auch dem Psychologen!

(07.06.2014) Dass das Thema des Podiumsgesprächs "Psychotherapie und Glaube – ein Spannungsfeld" hochinteressant war, zeigten die zahlreichen Besucher am Samstagabend in der Kleinen Olympiahalle. In einer gemeinsamen Veranstaltung verschiedener Gebietskirchen wurde deutlich, dass beides sich sehr wohl vereinen lässt, ja sogar ergänzend wirken kann.

Teilnehmer der Gesprächsrunde waren die psychologische Psychotherapeutin Ellen Bruckmayer, die Priester Uwe Jacob und Jürgen Sommerer, die beide auch als Psychotherapeuten tätig sind, sowie Bischof Manfred Bruns aus der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen. Moderiert wurde sie von Bischof Rolf Ludwig (Gebietskirche Süddeutschland), der selbst Mediziner ist.

Beeindruckend war der zu Beginn verlesene Brief einer psychisch kranken Glaubensschwester an ihren Seelsorger: ein Hilfeschrei in höchster Not, der, so formulierte es Ellen Bruckmayer in ihrem darauf folgenden Impulsreferat, die "hilflose Zerrissenheit zwischen Hoffnungslosigkeit und Hoffnung auf Hilfe, zwischen dem Ausgeliefertsein an die psychische Erkrankung und der Hoffnung, Gott möge ein Wunder vollbringen" deutlich machte.

"Hoffnungslosigkeit ist ein typisches Merkmal der Depression", fuhr die Psychotherapeutin fort und erwähnte eine ganze Reihe weiterer psychischer Erkrankungen und Störungen, an denen gemäß statistischer Erhebungen ein Drittel aller Deutschen jedes Jahr erkrankt. Sie sind sogar der häufigste Grund für Behandlungen im Krankenhaus, noch vor Herzinfarkt, Schlaganfall, usw. – also wahrlich eine "Volkskrankheit".

In ihrem Vortrag ging die Referentin zunächst auf Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten ein, bevor sie zu dem Begriff "Spannungsfeld" Stellung nahm.

Im nun folgenden Podiumsgespräch ging Bischof Ludwig als Moderator der Frage nach, wie psychische Erkrankungen sich auf das Glaubensleben auswirken können. Ein paar Beispiele: Der Kranke, der sich aufgrund seiner Depressionen nicht mehr auf Gebet und Predigt konzentrieren kann; die Glaubensschwester, die an Klaustrophobie leidet und deshalb den kleinen Gottesdienstraum mit der Ansammlung vieler Menschen nicht erträgt, oder der kranke Glaubensbruder, der seine Seelsorger nicht mehr ins Haus lässt, weil sie "mit allen anderen gegen ihn sind".

Andererseits kann die Seelsorge auch unterstützend wirken, wie der weitere Gesprächsverlauf zeigte. Beten hilft! Neben Zuhören, Verständnis zeigen und zur Therapie ermutigen, kann ein Seelsorger darüber hinaus beitragen, dass die Voraussetzungen für eine Behandlung und damit eine mögliche Heilung geschaffen werden.

Der Glaube an einen liebenden Gott gibt Sinn und Werte, so drückte es der Psychiater Uwe Jacob aus. Dieser Glaube kann zwar eine Depression nicht verhindern, aber die Heilung fördern. Und die Aussage einer von ihm behandelten Glaubensschwester, dass sie "trotz Angst eine innere Zufriedenheit habe, die alles aufwiegt!", gibt ihm Recht.

Einschränkend äußerte sich die Referentin Ellen Bruckmayer nochmals, als sie die anwesenden Seelsorger unter den Zuhörern um Vorsicht bat. Sie bittet darum, keine konkreten Ratschläge geben, die in die Kompetenz eines Arztes fallen; und sich auch nicht in eine laufende Therapie einzumischen.

Auch auf Versöhnung im Sinne des Heiligen Abendmahls möge man nicht zu sehr drängen. Schuldgefühle zu bewältigen könne, wenn diese die Ursache für die Erkrankung sind, ein langer und beschwerlicher Weg sein, der sich über Jahre hinziehe. Bischof Bruns fügte hinzu, der Seelsorger könne den Druck herausnehmen, indem er deutlich mache: Heiliges Abendmahl ist ein Heilsangebot Gottes, das bei dem Prozess unterstützt, zur Vergebung zu kommen.

Abschließend ging Ellen Bruckmayer noch auf eine der im Vorfeld gestellten Fragen ein: was tun bei dem Verdacht einer psychischen Erkrankung mit Selbstmordgefahr? Hier sei wichtig, dies zu erkennen und von der Ausführung abzuhalten. „In Deutschland sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten, illegale Drogen und AIDS zusammen.“ Die Anzeichen dafür sind häufig sehr versteckt. Hier müsse bei einem Verdacht nachgefragt werden, und bei unmittelbarer Gefährdung höre dann auch die seelsorgerische Schweigepflicht auf. Dann helfe nur noch, den Kranken nicht alleine zu lassen und schnellstens professionelle Hilfe aufzusuchen.

Man kann es wohl auf einen Nenner bringen: der Glaube hilft nicht nur dem Kranken, sondern auch dem Therapeuten, der sich um den Kranken bemüht. Letztlich wollen ja Seelsorger und Therapeuten dasselbe: die Gesundheit dessen, den sie betreuen!

 
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